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christian ertel                                                             kunstwerke

visual artist

 Christian ErtelChristian Ertel

                                                               Christian Ertel                                                                

+ geboren in Mönchengladbach

+ Studium der Innenarchitektur und Malerei an der Fachhochschule Detmold

+ Studium Szenenbild für Film und Fernsehen an der FH Rosenheim und an der HFF München

 

 

+ seit den 1990iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts künstlerisches Schaffen in der Malerei,

   Zeichnung sowie angrenzender und naheliegender Kunstbereiche wie digitale Bilderzeugung

 

 

 Ein Gespräch über die Kunst

Christian Ertel wurde 1965 in Mönchengladbach geboren und hat Innenarchitektur in Detmold und Szenenbild in Rosenheim/München studiert.

Vor dem Studium und der Malerei war die Zeichnung; die Malerei entwickelte sich in Seminaren aus dem Hauptstudium heraus.

In seinen Werken erforscht er oft undogmatisch malerische Möglichkeiten zwischen Abstraktem und Räumlichen/Figurativen. Die Einbindung grafischer Elemente ins Malerische, je nach Ursprung und Anordnung, ergeben ein spannendes Spiel von ineinandergreifenden Sinn und Mal-Ebenen.

 

Wann hast du begonnen künstlerisch zu arbeiten und woher kam die Motivation?

Ich habe schon früh angefangen, die Dinge um mich herum zu verändern oder ihnen eine Geschichte zu geben. Das war vor allem spielerisch, unabhängig von Kunst. Ich habe sehr gerne Dinge oder Inhalte aufgenommen, wollte Sie ändern oder ergänzen und das Ganze erlebbarer machen. Und irgendwann habe ich angefangen zu zeichnen.

 

Waren das immer schon Bilder oder Zeichnungen?

Nein, das betraf eben sehr früh auch Räume oder Möbel. Aber es hat lange gedauert bis es überhaupt geschult oder professionalisiert wurde durch mich oder die Umgebung. Es hat mich halt immer begleitet, war eher intuitiv.

Und der Blick auf ein Gemälde, selbst wenn es nur schwarz-weiß in einem Buch als Abbildung war, war für mich immer der Blick in eine andere Welt, verbunden mit der Vorstellung und der inneren Frage, warum und wie so ein unglaubliches Werk entstanden ist.

 

Was drückst du mit deinen Werken aus, was bewegt dich, welches Anliegen begleitet dich?

Ich betrachte die Welt durch meine Arbeiten. Dabei versuche ich sie besser zu verstehen, mache sie mir damit zu Eigen, oder mache aufmerksam. Manchmal freue ich mich über eine Entdeckung, das kann einfach das Zusammenspiel von kleinen räumlichen Elementen oder Formen und Farben sein und mache daraus etwas. Den Blickwinkel auf Nebensächliches zu richten, auf Details, der Blick neben dem Haupt- oder Primär-Blick, inspiriert mich.

Dabei untersuche ich in meinen Arbeiten Grenzbereiche und beobachte Codes, Muster und gesellschaftliche Prozesse. Meine Eindrücke verarbeite ich, transportiere und verfremde sie.

            Erkennt Betrachter*in das leicht?

Daraus entsteht ein Wechselspiel zwischen Wiedererkennen, Vertrautem und dem nicht mehr eindeutig Wahrnehmbaren. Das gilt sowohl für mich selbst, als auch für den Betrachter. Das ist sehr spannend und hinterher ist nicht mehr alles eindeutig zuzuordnen, verselbstständigt sich. Das ergibt eine gewisse Kraft und Tiefe und unterscheidet von einer reinen illustrativen Wirkung.

Ein scheinbarer Formalismus in manchen Werken kann eine Überschrift sein, ein Stilmittel, aber oft steckt doch etwas verborgen dahinter. Manches ist von außen betrachtet leicht zu erkennen oder zumindest zu erahnen, anderes eben nicht. Aber das bedeutet in mehrfacher Hinsicht auch Vielfalt, ich finde, das ist so in Ordnung.

 

Was sind deine bevorzugten Materialien, Techniken oder gibt es spezielle Formate?

Vorwiegend arbeite ich mit Acryl und Tusche auf Leinwand, aber auch mit Finelinern oder Markern als Zeichnung auf Papier und anderen Materialien. In vielen Werken verwende ich Schwarz-Weiß Töne und Graustufen, oftmals in mittleren oder kleineren Formatgrößen.

- Ein weißer Plastikunterteller ist nicht unbedingt sicher vor meinem schwarzen Stift.

Aber ich arbeite auch gerne mit Spachtel oder der Farbe an sich in Ihrer Eigenschaft wie Viskosität.

Des Weiteren benutze ich digitale Hilfsmittel um Mischformen zwischen Reproduzierbarkeit und Unikat herzustellen. Aus einer möglichen seriellen Vorlage kann etwas Unmittelbares entstehen und bekommt damit einen etwas anderen Bedeutungsraum. Daher kommt die Idee meiner Diaquarelle.

 

Weitere Inspirationsquellen, andere Künstl*er/innen?

Oh, da gibt es vieles. Die Schwerpunkte ändern sich mit der Zeit. Ich mag sowohl das bewusste Einordnen von Inhalten auf eine Metaebene, als auch das direkte Bildnerische zwischen grafischer Klarheit und abstraktem Experiment. Das ist mir sehr verwandt.

Mich begeistern die Bilder von Max Ernst oder auch als aktuellem Maler, Thoralf Knobloch. Manche Werke von Miriam de Vlaming fangen mich ein.

Aber es gibt Einiges, was erwähnenswert wäre und temporär wieder verschwindet. Mich inspiriert immer wieder Urban Art in seiner teilweisen Spontanität, als Ausdruck der Zeit, gerade auch das Zusammenspiel mit dem Raum.

Raum an sich und in seiner manchmal nur spürbaren oder gedachten Tiefe ist, ist auf jeden Fall ein Einfluss.

 

Was sind deine Pläne, wie stellst du Bilder aus?

Es gibt einen Pool aus Ideen, manche schälen sich heraus und manifestieren sich, z.B. in einer Ausstellung. Dadurch, dass ich in all den Jahren wenig ernsthaft eine Galerie gesucht habe und nicht direkt aus dem Kunstbetrieb komme, suche ich gerne Orte, die für mich etwas ausstrahlen und an denen ich dann gerne meine Bilder zeige oder sprechen lassen möchte.

Kunst ist Kommunikation in verschiedene Richtungen und deswegen ist es wichtig mich in diese hineinzubegeben und auszustellen. Das können Ausstellungsräume oder Kulturorte sein, aber auch selbst erzeugte Veranstaltungen in einem Kontext.

Derzeit gibt es verschiedene Ideen eine Serie von Tierbildern, eine Art Hommage an diese, auszustellen. Diese Serie entsteht seit ca. 3 Jahren und wird von Zeit zu Zeit von mir erweitert.

 

Vielen Dank für die Einblicke und den Austausch.

 

Text und Gesprächsführung durch Marta Lua. 2020

 

 über Bilder

+ Den Augen alleine ist es nicht möglich, die wahre Natur und Bedeutung eines Werkes zu erkennen.

  + Die menschliche Wahrnehmung lässt sich leicht verleiten und das Verlassen auf die Augen,

  ist einfach ein Irrtum des Verstandes.

 + Das Wesen eines Bildes erschließt sich erst durch eine im Innern wahrgenommene

  und über seine äußere Erscheinung hinaus gehende Einsicht.

  + Die Summe aus den einzelnen Fragmenten, wie zum Beispiel Farbe oder Form,

  ist nicht gleichbedeutend der gesamten Erschließung des Bildes.

 

über neontiefen

+ Ein Ausdruck digitaler Poesie. Die Verbindung von Material/Technik und mit allen Sinnen      

   wahrnehmbare Tiefe, verschmolzen zu einem neuen Ganzen.

+ Alles Neue und die faszinierenden digitalen Möglichkeiten, sind untrennbar von den

   klassischen Darstellungsformen und Methoden, dort hat die menschliche Wahrnehmung

   ihre Wurzeln.

 

über Raum

+ Der Raum ist in der menschlichen Erfahrung durch die Dimensionen Breite, Höhe, Tiefe und Zeit

   bestimmt.

+ Raum ermöglicht allen materiellen Objekten und Personen eine Ausdehnung, dies aber nur in

   Relation zu diesen einzelnen Personen und Objekten.

+ Im Zusammenwirken entsteht ein RaumBild.